DNA-Analysen sind nicht selten entscheidend für den Ausgang von Strafverfahren. Sie sind deshalb auch für die Arbeit der Verteidigung von hoher Bedeutung. Die Verteidigung muss die entsprechenden forensischen Spurengutachten nicht nur verstehen, sondern auch in der Lage sein zu prüfen, welcher Beweiswert dem jeweiligen Gutachten zukommt. Diese Prüfung bezieht sich nicht nur auf die Frage, ob mit der erforderlichen Sicherheit festgestellt werden kann, dass es sich bei der jeweiligen DNA-Spur tatsächlich um die DNA der Mandantschaft handelt (sog. Identitätsebene/Quellenebene), sondern auch auf die Frage, wie die DNA an den Auffindeort gelangt ist (sog. Aktivitätsebene). In der Regel enthalten die LKA-Gutachten lediglich Aussagen auf Identitätsebene. In dem Seminar sollen Kenntnisse vermittelt werden, die die Verteidiger*innen dazu befähigen, mit oder gegen DNA-Befunde zu verteidigen, auf Identitätsebene mit der Bewertung von Mischspuren umzugehen und auf der immer stärker im Fokus stehenden Aktivitätsebene zu verteidigen.
Weiterer Referent:
Prof. Dr. Cornelius Courts, Universität Köln, Mitglied der DNA-Spurenkommission und u.a. spezialisiert auf Begutachtungen auf Aktivitätsebene